Sport ist Mord - oder?
Mein zweitliebstes Hobby ...
Eigentlich verabscheue ich Sport in jeder Form.
Gymnastik habe ich schon in der Schule abgrundtief gehasst. Die Bundesjugendspiele waren mir ein Gräuel. Beim Laufen prustete ich als allerletzte ins Ziel, Weitsprung endete nicht selten, indem ich auf dem Hosenboden landete, und Weitwurf? Naja. Schwamm drüber. Diese Abneigung hege ich bis heute. Alles. was nur im Entferntesten nach "Sport" riecht", wird gemieden wie die Pest!
Es gibt nur zwei Sportarten, die ich heiß und innig liebe: Linedance und Schwimmen.
Zum Linedance bin ich genauso durch Zufall gekommen wie zum Schreiben. Auf einer Geburtstags-Party vor 10 Jahren hörte ich von dieser Tanzsportart zum ersten Mal. Linedance ähnelt dem wesentlich bekannteren Squaredance - jedenfalls, was die Musik anbelangt. Beides wird zu Country-Music getanzt. Nur steht man beim Line dance in Reihen - den Lines - neben- und hintereinander und tanzt nach einer gelernten Choreographie. Der Vergleich ist zwar dämlich - aber es sieht ungefähr aus wie beim Faschings-Ballett. Die Schritte haben Namen wie beispielsweise "Stomp", "Shuffle", "Scuff", "Rock Step", "Coaster Step". oder "Rumbabox". Für "Beginner", also
Anfänger, hört sich das erst mal an wie chinesisch rückwärts! Mit der Zeit lernt man jedoch, was man zu tun hat, wenn der "Teacher" - der Tanzlehrer - diese Bezeichnungen nennt.
Nun gut. Von dem Zeitpunkt an, als ich zum ersten Mal von "Linedance" gehört hatte, vergingen fast vier Jahre, bis ich einen Beginner-Kurs fand, der nicht mit meinen wöchentlichen Theaterproben kollidierte. Zu meiner Überraschung beschloss mein Mann, mitzukommen, obwohl er nicht gerade ein begeisterter Tänzer ist.
Kurz und gut: Linedance hat mich gepackt. Auch wenn ich anfangs oft an den Schrittkombinationen verzweifelt bin und alles hinwerfen wollte - ich bin dabei geblieben. Mein Mann auch. Mittlerweile tanzen wir fast 6 Jahre, haben in der Gruppe Freunde gefunden und sind mindestens einmal in der Woche beim Training. Und natürlich bei Veranstaltungen wie Weihnachtsfeier, Faschingsball oder Linedance-Night.
Inzwischen haben wir nahezu 150 Tanz-Choreographien gelernt (was allerdings nicht heißt, dass wir auch alle noch können!)
Ich hoffe sehr, dass wir noch lange Zeit die Kondition dafür aufbringen. Nicht zuletzt, weil das Training nicht nur Bewegung, sondern auch ein enormes Gedächtnistraining bedeutet ...
Alle Fotos auf dieser Seite
© Christine Rieger